Ein riesiges Loch und ein blutroter Fluss.

Dramatisch ist das Farbenspiel des Río Tinto – es changiert von Rostrot über Blutrot bis Violett. Die Farbe entstammt der hohen Konzentration an Eisensalzen und Sulfaten aus dem Bergbau bei Minas de Riotinto am Flussoberlauf, die der Regen in den Fluss spült. Aufgrund des hohen Säuregehalts überleben nur Mikroorganismen im Fluss.

Seinen Namen verdankt der Río Tinto seiner spektakulären Farbe, Rot – auf Spanisch „Tinto“. Der Fluss entspringt der Sierra Padre Caro bei Nerva im Norden der Provinz Huelva und im Süden der Sierra Morena. Dann fließt er 100 km weit fast ausschließlich durch die Provinz und mündet zusammen mit dem Río Odiel bei der Stadt Huelva in den Atlantik.

Bergbau am Río Tinto

Gefördert wurde vor allem Kupfer, Eisen und Mangan aber auch Gold und Silber. Danach gerieten die Minen in Vergessenheit und wurden erst 1556 sowie 1724 erneut entdeckt. Im 19. Jahrhundert betrieben britische Unternehmen den Erzabbau im großen Stil. Erst 1986 kam das Aus zunächst für den Kupfer- und Silberabbau, 1996 für die Goldgewinnung. Auch die multinationale Rio Tinto Gruppe, an der die Rothschilds große Anteile hielten, nahm in Minas de Riotinto ihren Ursprung. Im Jahr 1888 starben 100 Menschen den Gifttod aufgrund zweifelhafter Produktionsmethoden, bei der anschließenden Protestkundgebung wurden weitere 100 erschossen.

Entlang dem Fluss enstand auf der alten Eisenbahntrasse die herrliche Via Verde de Riotinto und verspricht eine unvergessliche Velotour.