Von Denia, Spanien nach Renesse, Holland.
Routenverlauf auf Karte am Ende dieser Seite.
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Natürlich darf auch in Denia das Radfahren hier nicht fehlen. Direkt vor dem Campingplatz führt eine kleine Küstenstrasse und eine für Spanien typisch überproportionale Strandpromenade bis nach Denia. In der Nähe vom Fussballstadion beginnt die Via Verde / Ruta cicloturista über 35.8 Km von Dénia nach Gandia. Den nächsten Stopp gibt es in Valencia, etwas ausserhalb der Stadt auf einem neuen Stellplatz und mit unmittelbarer Anbindung an die Metro nach Valencia. Einen Besuch wert sind die antike Markthalle in der Altstadt, die Altstadt an sich rund um die Placa de la Reina, die Parkanlage entlang der Turia und natürlich die Valencia Ciudad de las Artes y de las Ciencias. Selbstredend, dass man in den schmucken Restaurants auch ein paar leckere Tapa’s geniessen kann.
Leider ist für die nächsten Tage schlechtes Wetter angesagt und wir entscheiden uns für die Weiterfahrt ins Landesinnere. Erst ging es zügig auf der Schnellstrasse nach Teurel. Liebhaber von aussichtsreichen Passstrassen wechseln hier aber auf die Strasse A226. Diese führt über 4 Pässe bis auf eine Höhe von 1700 m.ü.M. Es geht rauf und runter mit immer wieder herrlichen Ausblicken, vorbei an schroffen Felswänden und faszinierenden Steinformationen und durch pittoreske Bergdörfer mit den wohlklingenden Namen wie: Corbalán, Monteagudo dell Castillo, Allepuz, Villaroya los Pinares, Fortanete, Cantavieja und Miranbel. Letztere zwei stehen auf der Liste der schönsten Dörfer von Spanien! Über Forcall, Zorita mit seinem eindrücklichen Santuario de la Balma und Aguaviva endet unsere heutige Etappe in Mas de las Matas.
Da mit dem gleichnamigen Bier aufgewachsen ist es natürlich ein Muss den kurzen Umweg über Calanda zu fahren. Fazit: Dorf unspektakulär aber Lust auf ein kühles Bier umso grösser! Die Strasse N211 bringt uns nach Alcaniz und von da, nach Caspe, Fraga und Lleida. Die N230 schlängelt sich nun durch schöne Landschaften nordwärts. Wir nehmen eine Nebenstrasse und fahren nach Baldellon auf einen genialen CP nahe am Ufer vom Pontà de Sta. Ana. Wieder auf der N230 führt der weitere Strassenverlauf anfangs durch die eindrückliche Schlucht Congasto de Ventamillo nach Benabarre und über Tolva nach Pont de Suert. Die Strasse N260 gilt als eine der schönsten Strassen in den Pyrenäen und selbstverständlich werden wir nun diesen Weg Richtung Westen fahren. Anfangs ging es gleich hoch bis auf 1470 m.ü.M und dann wieder hinunter nach Castejón de Sos und weiter in eine tiefe Schlucht mit Felswänden die mehrere hundert Meter hoch sind. 8-ung!! Es wird nirgends auf der ganzen Strecke kommuniziert, dass die Weiterfahrt durch die Schlucht nach Campo wegen einem Felssturz gesperrt ist. Es bleibt einem also nichts anderes übrig, den ganzen Weg bis fast nach Pont de Suert zurückzufahren und dann die Passstrasse über La Puebla de Roda nach Campo zu nehmen. Die Sperrung kann noch viele weitere Monate dauern da ein Umfahrungstunnel gebaut werden muss.
Wieder zurück auf der N260, mit herrlichem Blick auf die noch schneebedeckten Bergriesen der Pyrenäen erreichen wir Ainsa und zweigen ab nordwärts nach Escalona. Die Weiterfahrt durch den Cañon de Añisclo ist leider für Wohnmobile gesperrt. Es bleibt einem nichts weiter übrig, als über die schmale und steile Bergstrasse (Bezeichnet als Alternativ-Route) via Puyarrnego und Buerba ins Valle de Vió zu fahren. Am Parkplatz von «Cruce de la Tella» startet eine sehr schöne kurze Rundwanderung. Nachdem wir dem Valle de Vió weiter gefolgt stossen wir in Sarvise wieder auf die N260 und beziehen auf dem CP in Broto unser heutiges Nachtlager.
Natürlich war es nun an der Zeit, in eines der wilden Pyrenäentäler hineinzufahren um den Bergfrühling zu geniessen. Über Torla gelangen wir ins Vale de Ordesa und danach ins Valle de Bujaruelo wo wir auf dem sehr schönen CP unser Basecamp für die Biketouren einrichten. Die letzten Kilometer bis zum CP sind auf ziemlich ruppiger und z.T. abenteuerlichen Gravel-Strecke zu bewältigen. Aber es lohnt sich alleweil, denn je weiter man fährt wechselt die Landschaft ihr Gesicht von den steilen Felswänden zu einem grünen, offenen und breiten Tal mit Blick in die wunderschöne Bergwelt der Pyrenäen.
Wir verlassen dieses kleine Paradies und fahren über Torla, den Col de Contefablo nach Biescas um anschliessend den Pyrenäen-Hauptkamm über den Col de Portalet zu überqueren wo wir anschliessend in Laruns die Nacht verbrachten. Die Schneesituation lässt es leider nicht zu in der Gegend weitere Pyrenäenpasse zu befahren. Schade, denn wir hätten gerne noch ein paar Tage in den Pyrenäen verbracht. Bei herrlichen Temperaturen gondeln wir weiter über Morlaas, Lembege, Manbourget, Marciac nach Auch. Mit dem Ziel, in einigen Tagen an der Loire zu sein, stellen wir den Kompass Richtung Norden und fahren über Aubiet, Mauvezin, Solomiac nach Baumont-de-Lomagne auf einen traumhaften Camping. Die ganze Fahrt führt mehr oder weniger «langweilig» durch ausgepägte Wälder und entsprechend durch endlose Waldschneisen. Die nächste, auch nicht wirklich spannende Etappe führte über Montanban und via Cahors nach St-Germain-du-Bel-Air auf einen wunderschönen Camping den wir sehr empfehlen können! Und wieder weiter Richtung Norden geht es über Salviac nach Domme. Nach der Überquerung der Dordogne lassen wir es uns nicht entgehen, einen ausgeprägten Halt im wunderschönen Städtchen Sarlat-de-Caneda zu machen. Und wieder eher langweilig durch endlose Wälder gehts über Pérgueux, Autonne-et-Trigonant nach Limoges und auf der Autobahn A20 weiter bis Chateauroux. Nun mehr wieder abwechslungsreich über Land nach Valencay nach Couffy und durch schöne typische Dörfer wie Saint-Aignan, Mareuil-sur-Cher, Montrichard bis an die Loire nach Moshes. Auf dem CC gibt es ausführliches Kartenmaterial für viele Velotouren entlang, und in der Gegend vom Loire Tal. Wir unternahmen eine herrliche Tour nach Amboise wo auch eines der vielen eindrucksvollen Loire-Schlösser steht. Auf der Suche nach weiteren Loire-Schlösser fahren wir gemütlich über Land und durch charmante Dörfer. Happige Eintrittspreise halten uns jedoch davon ab die prächtigen Schlösser und die kunstvollen Parkanlagen zu besichtigen. Wir begnügen uns damit, diese von aussen zu bestaunen. Auch war es in diesen Tagen jeweils über 30 Grad heiss und daher suchten wir eher den Schatten und ein erfrischendes Glacé. Für ein paar Tage machten wir dann Halt in Gennes-Val-de-Loire auf dem grosszüg angelegten CC. Natürlich durfte auch hier die Radtour entlang der Loire nicht fehlen und wir radelten auf bestens ausgeschilderten Radwegendem am rechten Ufer nach Saumur. Hoch über dem hübschen Städtchen thront ein eindrückliches Schloss und dieses lässt sich sehr gut mit dem Fahrrad erreichen. Zurück geht die ca 40 Km-Tour entlang dem linken Loireufer durch die zahlreichen kleinen und sehr charmanten Dörfer mit den typischen Steinhäuser mit ihren in den Fels gehauenen Felshöhlen die als Keller dienen. Auch werden in diesen uralten Höhlen Champignons angebaut.
Heute ist «River-hopping» angesagt. Die Strecke führt uns auf direktem Weg von den Ufern der Loire nach Norden an die Ufer der Seine. Genau gesagt in die Gegend der grossen Seine-Schlaufen, nahe Rouen. (Autobahngebühr 68 Euro!!! für ca. 240Km. Es soll mir niemehr jemand sagen, die Schweiz sei Teuer >> 365 Tage Vignette für ALLE Autobahnen inkl. Gotthard & San Bernadino Tunnel für CHF 40.00) Wir beziehen unser Lager auf dem Bauernhof «Ferme de la Mare», fernab von jeglichem Trubel. Die schmucke Anlage verfügt nur über 3 Stellplätze! Auch Dusche, WC, Strom und Entsorgung ist vorhanden. Angélique, die Bäuerin bäckt für uns am nächsten Morgen ein frisches Brot und liefert uns frische Eier ab Hof. Ein kleines Paradies! Wir beschlossen wieder mal das Meer zu sehen und fuhren über Yvetot, Tôtes und Dieppe zurück an die Küste mit ihren steilen weissen Kalkklippen. Nach gemütlichem Gondeln nordwärts erreichen wir schon mittags unseren CP in Cayeux-sur-Mer. Genügend Zeit also um uns auf die Bikes zu schwingen und diesen Küstenabschnitt zu erkunden. Erstaunlicherweise gibt es hier keine Sandstrände. Die ganze Küste ist übersäht mit groben Kieselsteinen. Man kann hier herrlich die Zeit vergessen mit dem Suchen von den schönsten Exemplaren.
Die vielen UK-Nummerschilder die wir sehen erinnern uns daran, dass wir wohl nächstens in die Nähe von Calais kommen werden. Letzte Gelegenheit also, um zu entscheiden geht es nach Links Richtung England, Schottland und Irland, oder aber geht es nach Rechts über Belgien, Holland und Norddeutschland nach Skandinavien. Voyons voir!
Es geht nach Rechts. Alles weiter der Küste entlang geht’s abwechslungsreich nach St-Valery-sur-Somme, einem hübschen kleinen Städtchen am Kanal. Die Küstengegend weiter Richtung Norden ist touristisch verbaut und kaum interessant zum Erkunden. Also düsen wir auf der 940 weiter nach Camiers, Neuchâtel, le Portel bis Boulogne-sur-Mer. Einen Abstecher zum Cap Gris-Nez darf an dieser Stelle natürlich nicht fehlen. In Escalles übernachten wir auf dem Camping mit herrlicher Aussicht über den Ärmelkanal mit seinen unzähligen Passagier- und Frachtschiffen und den weissen Klippen der englischen Küste. Da am Cap Blanc-Nez das Parken von Wohnmobilen untersagt ist, geht’s für uns entlang der Küste weiter über Calais, Dünnkirchen bis De Panne an der belgischen Grenze. Was sich auf der Karte wie gemütliches Küstenfahren zeigte, entpuppt sich leider als zugebaute und mit Hochhäusern gesäumte Strasse ohne schönen Ausblick auf das Meer. Also ab ins Landesinnere bis Jabbeke, einem kleinen Städtchen das wir als Ausgangspunkt für den Besuch von Brügge nutzen. Auf traumhaften Radwegen über Land oder entlang von Kanälen kann man wunderbar bis ins Zentrum von Brügge radeln. Und das Radeln hat sich gelohnt! Brügge ist eine wunderschöne Stadt, die man unbedingt gesehen haben muss.
Am nächsten Tag ist schon wieder «Länderhopping» angesagt und die Reise geht durch den Wester-Scheldetunnel nach Middelburg und somit nach Holland. Also bereits das sechste! Land auf unserer Reise. Die weiteren Stationen sind Westkappelle, Domburg und Ostkappelle bevor es über den eindrücklichen Veerse Damm und Neeltje Jans nach Renesse geht. Zwischen Oosterschelde und Nordsee tauchen wir ein in die typische Wattenmeer-Landschaft mit ihren endlosen Sandstränden, den Dünen und den versteckten Siedlungen die sich hinter den Dünen vor Wind und Wetter ducken. Hier lassen wir den Monat Mai gemütlich ausklingen, nutzen für ein paar Tage die unzähligen und kilometerlangen Radwege in der wunderschönen Landschaft und schmieden unsere Pläne für Juni.
Viva la Strada
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