Von Arosa nach Assisi.

Strassenkarte siehe unten.

Die ersten frostigen Nächte in Arosa mit Minustemperaturen und Neuschnee sind für uns der ultimative Fingerzeig um wieder Richtung Süden, und damit in wärmere Gegenden zu fahren. Die erste Etappe führt über den Albulapass ins Oberengadin nach Pontresina. Die herbstlichen Bündner Wälder mit ihrem goldenen Farbenspiel, und ein Spaziergang rund um den glasklaren Palpuognasee versetzen uns schon mal so richtig in Reiselaune. Pontresina ist ein hervorragender Ausgangspunkt um mit dem Bike das Oberengadin mit seinen malerischen Seitentäler zu erkunden. Wir entscheiden uns diesesmal für das wilde Val Rosegg. Tipp: Es lohnt sich, vom Restaurant Rosegg noch eine halbe Stunde zu Fuss hinein ins Tal zu Fuss zu gehen. Der schöne Spaziergang wird belohnt mit dem einmaligen Blick in die Gletscherwelt von Piz Bernina, Biancograt, Piz Rosegg und Piz Scrscen. – traumhaft schön!

Über den den Ofenpass und durch den den Schweizerischen Nationalpark gehts weiter ins Vinschgau bis nach Goldrain. Hier lohnt sich eine Fahrt mit der Gondel hinauf nach St. Martin im Kofel. Entlang dem Vinschgauer Höhenweg lässt es sich herrlich Wandern und den Panoramablick geniessen. Wieder unten im Tal, in Castelbello angekommen, wartet schon der Zug um wieder zurück nach Goldrain zu fahren.
Leider sind sämtliche Campingplätze in der Gegend von Meran und Bozen ausgebucht und so entscheiden wir uns für die Weiterfahrt durch das Val die Tires mit Blick auf den Rosengarten und Karrersee, und weiter ins Val die Fassa. Bewusst verzichten wir diesesmal auf die grossen Übergänge wie Passo Pordoi, Sellajoch und Grödner Joch und halten uns in Canazei nach Rechts zum Passo di Fedaia. Die lanschaftlich sehr schöne Strasse führt entlang der Marmolata und öffnet vielerorts eine atemberaubende Sicht auf das berühmte Bergmassiv. Durch das hübsche Valle di Zoldo gelangen wir anschliessend in die Gegend der Bellunesi Dolomiten. Die Wälder und Lanschaften erstrahlen in goldenen Herbstfarben und der Indiansummer zeigt sich von seiner schönsten Seite. In Astragal verlassen wir das Valle di Zoldo und gelangen über eine schöne Nebenstrecke nach Cibiana di Cadore und weiter bis ins Valle di Cadore. Spontan entschliessen wir uns nocheinmal Richtung Norden zu fahren um den Sextener Dolomiten einen Besuch abzustatten. Nach einer frostigen Übernachtung in Cortina d’Ampezzo fahren wir über Misurina hinauf zum Rifugio Auronzo (Maut 45 Euro!!!!!) um dort wiedereinmal die Wanderschuhe zu montieren und in Richtung der Tre Cime di Lavaredo zu wandern. Auf unserem Favoriten-Camping Olympia in Toblach verbringen wir die nächsten zwei Nächte um anschliessend den Kompass wieder auf Süden zu richten.

Der Kreuzbergpass wird für uns zum Tor nach Süden. Wir gondeln durch herrliche Landschaft über Bagni di Cadore, Pieve di Cadore und vernichten stetig Höhe bis wir die endlose Ebene erreichen. Eher eintönig und langweilig ist die Weiterfahrt über Jesolo bis zur Spitze von Punta Sabbioni wo wir uns für 3 Nächte auf dem Camping einrichten. Von hier fahren im Halbstundentackt die Boote nach Venedig  zur Piazza San Marco oder aber auch nach Burano und Murano. Obwohl wir nun schon das vierte Mal in Venedig sind, gibt es wieder vieles zu erkunden. Wir machen uns auch auf die Suche von Comissario Brunetti und glauben immer mal wieder einer der Drehorte gefunden zu haben. Da wir die einschlägigen Touristenhotspots bereits kennen, erkunden wir vorallem die ruhigeren Orte der wunderschönen Stadt. Nach 2 Tagen und gefühlten 100’000 Schritten machen wir uns auf den Weg Richtung Po Delta. Gemäss diversen Beschreibungen gibt es in der Gegend von Porte Tolle und Gorino viele schöne Fahrradwege durch das Delta und entlang der vielen Kanäle. Für unseren Geschmack entpuppt sich die Landschaft jedoch als eher langweilig und die vielen Mücken forcieren unseren Entscheid am nächsten Tag wieder weiter Richtung Süden zu fahren. Über die hügelige Landschaft von Montefeltro– sie erinnert ein wenig an die Toskana – fahren wir gemütlich nach San Marino. Ein Besuch der Citta Vecchia in der Nebensaison ist ganz ok. Ich möchte aber nicht erleben, wie es dort in der Hochsaison zu und her geht wenn die Touris aus Rimini die Stadt in Beschlag nehmen. Die unzähligen Souvenirshops malen ein klares Bild und lassen diesbezüglich keine Spekulationen offen. Anyway, es gibt oben auf dem Hügel einiges zu sehen in Form von alten, aufeinandergestapelten Steinen und als highlight einen wirklich schönen Rundblick bis zur Adriaküste obendrauf. Das Benzin/ Diesel ist in San Mariono sehr günstig zu kaufen. Um zu Tanken lohnt sich ein kleriner Umweg.

Die Fahrt zu unserem nächsten Etappenziel – Arezzo – ist schnell beschrieben. Viel Grün im Sinne von Waldschneisen mit wenig Ausblick und über zahllose Hügel und nochmehr Täler. Es hat sich aber allemal gelohnt denn Arezzo mit der wunderschönen Altstadt ist immer ein Besuch wert. In Richtung Ciuffena verlassen wir die Stadt nach Castelfranco die Sopra und folgen der abwechslungsreichen Strasse bis Greve in Chianti. Wiederum in endlosen Waldschneisen führt unser Weg über Radda in Chianti, Lecchi, Pianella nach Castelnuovo. Gegen Ende der heutigen Tagesetappe bis nach Siena wurden wir dann aber doch noch mit dem Ausblick auf die schönen und typischen Toscana-Landschaften belohnt. Auf eine Todo Liste für Siena verzichte ich an dieser Stelle da einerseits die Must’s bekannt sind aber es andererseits auch unzählige Gassen mit ganz besonderem Scharm gibt. 8-ung! Bevor sie auf der Piazza einen Capuchino bestellen achten sie darauf dass ihnen nicht automatisch 20% Trinkgeld auf die Rechnung gebucht werden.

Die Weiterfahrt führt uns über eine der schönsten Strassen der Gegend! Über «le Crete» schlängelt sich die Panoramastrasse nach Asciano. Auch ein kleiner Umweg zur Abbazia Monte Oliveto Maggiore lohnt sich alleweil. In Buonconvento sieht man bereits in der Ferne Montalcino. Wir verzichten jedoch heute auf einen Besuch der Stadt und beenden einen eindrücklichen Reisetag auf dem Stellplatz in San Quirico d’Orcia. Nachdem wir Montalciono diesmal ausgelassen haben, wollen wir dafür heute zum Frühstück frische Cornetto und Capuchino in Montepulciano geniessen um dann anschliessend entlang dem Lago Trasimeno und über Perugia nach Assisi zu fahren. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es über das Wochenende von Allerheiligen vernünftiger wäre, Stell- und Campingplätze zu meiden da diese rappelvoll, resp. zu dieser Jahreszeit schon geschlossen sind. Dies auch der Grund warum wir die Reise nach Assisi – war so absolut nicht geplant – fortgesetzt haben, weil es dort auf dem Camping noch freie Plätze gab. Aber eben; Allerheiligen zieht gerade auch in Assisi tausende von Besucher an. Mehr Leute haben wir bis jetzt nur in Lourdes gesehen.

Nun haben wir doch schon seit langem keine Meerluft mehr in der Nase gehabt und somit unsere Weiterfahrt wohl Richtung dem Tirrenischen Meer gehen wird. In unserem November Bericht werden wir wieder erzählen wo wir gerade unterwegs sind und was wir so machen.

Viva la Strada